Das eigene Wohl


Das grösste Projekt in unserem Leben sind wir selbst.


Wer sich selbst begegnet, ist für Unwegsamkeiten und unüberwindlich scheinende Hürden des Lebens gut gewappnet, und kann nicht mehr verlieren. Wer den Freien Willen leben möchte, ist gut beraten seine Ängste verstehen zu lernen - unsere Ängste und Sorgen zeigen uns im Prozess des Erkennens das Schuhwerk, in dem wir gut laufen können. Auch wenn meine Meinung zu unserer Gesellschaft als Verbund sehr negativ dominiert ist - mein Fühlen zur Kompetenz und Warmherzigkeit des Einzelnen ist sehr hoch.


Wer frei sein will muss atmen lernen und damit aufhören, das eigene Befinden vom Wohlwollen anderer abhängig zu machen.


Die Vielfältigkeit unserer Freude lebt durch die eigene Wirklichkeit, und nicht durch die Sichtweise anderer. Die begrenzte Wahrnehmung kleindenkender Menschen urteilt aus einem Filter von Missgunst, Neid, Vorurteilen und Einsamkeit. Im Endlichen gibt es kein Richtig oder Falsch - die Komplexität im Umgang miteinander fordert die Merkmale von Herzenswärme, Empathie und Kompromissbereitschaft heraus, nur so werden Lösungen für ein Miteinander entstehen. Wir alle müssen gegenteilige Meinungen aushalten können, sollten uns aber niemals verpflichtet fühlen, sinnfreie Inhalten ankern zu lassen.


Stufen wir das eigene Wohl wertiger als die Bedürfnisse unserer Mitmenschen ein, werden wir uns ständig auf Reisen befinden - jedoch niemals ankommen.


Ständig fordern wir mit Nachdruck, dass man uns so akzeptiert wie wir sind - doch wie sorgfältig reflektieren wir die Bedürfnisse unserer Mitmenschen? Der Mensch lebt so, wie er sich entwickelt, und die Problematik im Miteinander ankert immer in der unterschiedlichen Wahrnehmung - niemals kommt es darauf an was man ist, sondern wie man denkt und handelt. Wer andere dominiert um die Wichtigkeit seiner Person zu demonstrieren, lebt einen nicht vertretbaren Egotrip, und wird die Boten der Einsamkeit immer in seinem Schatten wissen. Wer sich in seinem Denken und Handeln von anderen dominieren lässt, hat die Kostbarkeit des Seins noch nicht entdeckt - auch hier werden die Boten der Einsamkeit immer hinter einem stehen.


Das grösste Projekt in unserem Leben ist unsere eigene, lange Reise.


Lorenz Looke 2015 © Alle Rechte vorbehalten