Kraft und Ausdauer


Vernunft und Illusion schließen einander in Gänze aus.  


Oftmals widersprechen wir einer Ahnung oder einem Gefühl, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Der Wunsch nach einer heilen Welt kann so unsagbar stark und fordernd sein, dass wir unser Radarsystem aushebeln und im Morast aus Selbsttäuschung und Egoismus stecken bleiben. Dabei ist eine Absage aus tiefer Überzeugung stärker als ein Kompromiss der nur geschlossen wird, um Eitelkeiten zu befriedigen oder der Verantwortung bestehender Probleme aus dem Weg zu gehen. Nehmen wir uns stets die Zeit die wir brauchen um Zusammenhänge zu verstehen und Handlungen zu beschließen.


Freiwilliger Gehorsam und Wissen finden niemals zusammen.


Niemals ist es unter unserer Würde, aus der Sichtweise eines anderen zu lernen, denn wir alle sind der Spiegel der Gesellschaft in der wir leben. Allerdings sollten wir stets unsere eigene Wahrnehmung einer konstruktiven Prüfung unterziehen, bevor wir gesellschaftlichen Strukturen blind folgen – denn die Verantwortung unserer Handlungen tragen wir selbst. Entwickeln wir Tugenden die uns nicht in die Wiege gelegt wurden um gesunde Strategien zu stärken die uns lehren, für unser Handeln einzustehen und Fehlentscheidungen zu korrigieren. Wenn wir lernen in der Dunkelheit zu laufen, können wir auch im Licht tanzen.


Nicht die Kraft ist entscheidend – die Ausdauer ist wichtig.


Erst die Gemeinsamkeit bildet eine Melodie. Die Kraftquellen übereinstimmender Energien finden sich im respektvollen Miteinander und in der Anerkennung gleicher Rechte. Jedoch verlieren Wertigkeiten ihre moralische Grundnote, wenn wir zum Nachteil anderer manipulativ agieren um die eigene Position zu festigen oder Begehrlichkeiten zu befriedigen. Weder die Anhäufung von materiellen Schönheiten noch Bestätigungen in Form von Medaillen und Titeln macht aus uns bessere Menschen – der edelste Weg der Bereicherung ist die Sparsamkeit.


Der Mensch ist wütend - diese kostbare Kraft will genutzt werden.


Konstruktive Kritik nichtssagendem Lob vorzuziehen, das ist klug – Gefühle und Gedanken in einen Maulkorb zu pressen, zerstört hingegen jegliche Zuversicht und Hoffnung. Was passiert mit unseren Wünschen und Träumen wenn wir nicht weiter an ihnen arbeiten? Wie filtern wir unsere Wut und unsere stillen Tränen wenn wir nicht anfangen die wahren Gründe aufzudecken? Groll im Herzen ist die Mausefalle in der Tasche – jonglieren wir mit unseren Möglichkeiten und nutzen wir das Geschenk des Zufalls um neue Inspirationen für kraftvolle Wege zu entdecken. Verstehen wir, dass wir nicht immer alles richtig machen müssen – aber auch und gerade wenn wir alles für Möglich halten, schließt dies eigene Fehlurteile nicht aus.


Die Botschaft von einer besseren Welt beginnt in unseren Herzen.


Lorenz Looke 2019 © Alle Rechte vorbehalten